Design Thinking ist eine Methode, um neue Ideen zu generieren und vor allem weiter zu entwickeln. Sie ist relativ offen, nicht eindeutig bis ins kleinste Detail definiert. Dadurch ergeben sich auch sehr viele gute Anknüpfungspunkte an das Projektmanagement – an vielen Stellen des Prozesses.
Im Design Thinking gibt es ein sehr großes Toolkit an Kreativmethoden, die eingesetzt werden, um Ideen zu generieren und zu überprüfen oder in die Konzeption einzusteigen. Dazu gehören zum Beispiel altbekannte Methoden wie das Brainstorming oder Mindmaps oder auch stark mit diesem Framework assozierte Methoden wie etwa die How-might-we-Methode.
Im Prinzip bedienen sich Design Thinker allen Tools, die zum Anwendungsfall passen, differenzieren hier nach der Art des Kreativtriggers – sehr offen oder zielgerichtet – und auch nach dem Schwierigkeitsgrad und der Komplexität.
Und genau darin liegt die Stärke dieses Frameworks: Vom Grundsatz her sind sie die Methoden zwar eigentlich vor der Implementierungsphase angesetzt, also bevor das klassische Projektmanagement beginnt. Aber: Sie sind sehr offen und lassen sich gut adaptieren und somit auch sehr gut ins klassische und agile Projektmanagement integrieren.
Beispiel: Stakeholder-Management im Requirements Management
Bei der Entwicklung von Software spielt das Requirements Management oftmals eine wichtige Rolle: Die Anforderungen an die Softwareentwicklung sollen möglichst präzise festgehalten werden. Sprich: Gerade das Stakeholdermanagement spielt hier eine große Rolle.
Um diese nun auch wirklich gut zu erfassen, können zum Beispiel spezielle agile Interviewtechniken helfen, aber auch Statementformulierungen wie bei der Jobs-to-be-Done oder der How-might-we…?-Methode.
Die unterschiedlichen Dimensionen und Attribute lassen sich sehr gut mit einer ganzen Fülle an Design-Thinking-Methoden erweitern.
Beispiel: PMI, Prince2 und andere Projektmanagementframeworks
Insbesondere die verschiedenen Methoden des Prototyping sind sehr hilfreich für alle klassischen Projektmanagementframeworks. Denn die Visualisierung – zum Teil mit einfachsten Mitteln – hilft außerordentlich dabei, dass das komplette Team am gleichen Ziel arbeitet. Denn die Praxis zeigt immer wieder: Hier ein einheitliches Verständnis zu erzeugen, klingt in der Theorie einfach, ist in der Praxis aber oft schwer.
Aber auch zum Lean Business gehörende Methoden wie etwa das Lean Business Canvas helfen sehr dabei, sehr schnell ein Bild über das zugrundeliegende Businessmodell zu generieren. Unterstützt wird hier der Austausch ebenfalls über eine Vielzahl an Kreativmethoden.
Auch hier liegt der Fokus immer auf der Einfachheit der Methoden, sodass sie sich ohne großen Aufwand gut in den normalen Projektplan integrieren lassen.
Beispiel: SCRUM in der tagtäglichen Praxis
SCRUM ist wie Design Thinking ein agiles Framework, bei dem immer auch die verschiedenen Stakeholder – insbesondere auch der Endnutzer – im Fokus stehen. Wie nun der Endnutzer ganz konkret und praktikabel in die Entwicklung integriert werden soll, bleibt allerdings relativ offen. Design Thinking bietet hier viele Ansätze, etwa durch die verschiedenen Methoden der Observe-Phase – Interview, Beobachtung und Experiment.
So können beispielsweise die User-Stories durch Elemente von Empathy-Maps und Personas, aber auch durch eine gezielte Erhebung von unterschiedlichen Bedürfnisebenen etwa mithilfe der Jobs-to-be-Done-Methode deutlich bereichert werden. Sprich: Es wird einfach allen Teammitgliedern deutlicher, worauf der Fokus der Entwicklung liegen sollte.
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Autor: Jörg Stroisch
Bild: Michael Baumann